Sowohl die Pressefotografie als auch das Fotodesign ist Teil des Fotografengewerbes. Für keinen der beiden Berufe ist in Österreich ein Befähigungsnachweis vorgesehen – das bedeutet, dass das Gewerbe frei ausgeübt werden kann. Wer als Bildjournalist oder Fotodesigner arbeiten möchte, muss sich allerdings bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde anmelden. Ist das Gewerbe angemeldet, kann bei der zuständigen Landesinnung für Berufsfotografen ein Presseausweis beantragt werden.

  • Fotodesigner
    Alle Sparten der Fotografie von Portrait über Mode- bis hin zur Werbefotografie
  • Pressefotograf
    Alle Sparten der Fotografie, aber hauptsächlich Medien als Auftraggeber

Was dürfen der Pressefotograf und  der Fotodesigner?

Das freie Gewerbe „Pressefotografie und Fotodesign“ wurde erst 2012 geschaffen. Das bereits vorher existierende Gewerbe „Berufsfotografen“ war hingegen reglementiert, hier war in Österreich bis 2013 ein Befähigungsnachweis vonnöten. Der Inhalt des neuen Gewerbes wurde vom Gesetzgeber nicht genau definiert. In etwa lässt sich die Abgrenzung zwischen „Pressefotografie und Fotodesign“ sowie „Berufsfotografengewerbe“ laut WKO so zusammenfassen:

Kaufmännische Regelungen

  • Sie dürfen nur für Unternehmen, Träger der Selbstverwaltung und Gebietskörperschaften tätigt werden. Auch NGOs, Vereine, politische Parteien etc. kommen als Auftraggeber in Frage, nicht allerdings Privatpersonen. („B2B“)
  • Fotos dürfen nur zur Nutzung im Rahmen der selbständigen Tätigkeit des Unternehmens, der Gebietskörperschaft etc. geschossen werden.
  • „Risikofotografie“ (Fotografieren ohne Auftrag und für evtl. späteren Verkauf) ist nur dem Berufsfotografen gestattet.

Fachliche Regelungen

Fachlich dürfen Pressefotografen und Bildjournalisten auch all jenes machen, was ein Berufsfotograf darf, bis auf:

  • ein Labor betreiben
  • Videofilme herstellen.

Fazit: Fotodesigner und Pressefotografen müssen sich auf B2B-Geschäfte beschränken, also auf Aufträge von Unternehmen. Privatpersonen dürfen nicht als Auftraggeber fungieren. Ausgeschlossen von der Tätigkeit sind außerdem die Risikofotografie, die Herstellung von Videofilmen und das Betreiben eines Fotolabors.

Die Suche nach Aufträgen: Kontakte, Kontakte, Kontakte

Wer selbst als Pressefotograf arbeiten möchte, braucht vor allem ein großes Netzwerk, Kontakte und Beziehungen. Grundlage für die Arbeit als Bildjournalist ist das handwerkliche Know-how, das nach wie vor vorhanden sein sollte, auch wenn die digitale Fotografie vieles erleichtert. Erworben werden kann das Know-how auf Universitäten, Akademien oder Fotoschulen, z. B. jener in Wien. Früher arbeiteten Bildjournalisten exklusiv für ein Medium, während Fotografen heute für verschiedene Medien arbeiten. Aufwändige Fotoreportagen werden selten vergeben, nur wenige Magazine, z. B. das „Time Magazine“, haben feste Fotografen angestellt.

Honorare für freie Pressefotografen

Wegen der visuellen Bilderflut und Gratis-Fotos aus dem Netz stehen die Honorare freier Pressefotografen unter Druck. Die minimale Honorarempfehlung für Fotos, die in Zeitungen gedruckt werden, liegt bei 40, 15 Euro. Die Tagessätze sind oft Verhandlungssache: Während einige Verlage gerade mal 200 Euro pro Tag bezahlen, verdienen gute und bekannte Pressefotografen ab 1.000 Euro aufwärts pro Tag. Die Honorare in Österreich bzw. in Wien liegen etwas unterhalb jener in Deutschland.