Das Gehalt von Pressefotografen

Zahlreiche Pressefotografen arbeiten als Freiberufler, andere sind Teil eines Redaktionsteams und arbeiten festangestellt bei Tageszeitungen, Magazinen oder Presseagenturen. In diesem Beruf ist das Gehalt oftmals Verhandlungssache: Es gibt Verlage, die bekannten Fotografen bis zu 1.000 € pro Tag bezahlen, andere werden mit etwa 200 € pro Tag vergütet.

Das Gehalt von festangestellten Fotografen

Wie oben bereits angedeutet, ist es im Bereich Fotografie schwierig konkrete verbindliche Zahlen zu nennen – andere Berufe ermöglichen einen relativ exakten Gehaltsvergleich. Das Einkommen einer Pressefotografin bzw. eines Pressefotografen schwankt je nach Magazin bzw. Verlag, Qualifikation, Bekanntheitsgrad, Thema, Ort etc. In Österreich ist das Mindestgehalt für Fotografen im Pressebereich im „Kollektivvertrag für journalistische MitarbeiterInnen bei österreichischen Zeitschriften und Fachmedien“ festgelegt. Dort werden auch monatliche Infrastrukturpauschalen und Tarifpositionen wie Honorierung von Bildbeiträgen festgesetzt.

Laut dem am 01.03. 2014 in Kraft getretenen Tarifvertrag müssen fest angestellte FotografInnen mit folgenden Tarifen entlohnt werden:

  • 1. – 5. Berufsjahr:                         1.899,50 €
  • 6. – 10. Berufsjahr:                       2.023,50 €
  • 10. – 15. Berufsjahr:                     2.109,50 €
  • 36. – 40. Berufsjahr:                     3.363,50 €

Die Tariflöhne für festangestellte FotografInnen in Deutschland sind etwas höher als jene in Österreich.

Das Gehalt von freien Fotografen und Pressefotografen

Für freie Fotografen gibt es keine gesetzlichen Mindesthonorare – sie richten sich nach Angebot und Nachfrage. Je nach Können, Referenzen und Qualifikation schwankt auch der Verdienst stark – Beiträge und Bilder werden unterschiedlich bezahlt. Bekannte Fotografen aus der Modewelt oder dem People-Bereich können auf Tagessätze von einigen tausend Euro kommen. Ein Titelfoto auf dem Time-Cover kann schon mal zwischen 3.000 und 10.000 US-Dollar einbringen.

Mindesthonorar-Empfehlung Österreich

  • Reproduktionsfähiges Foto / Erstdruck: 46 €
  • Liefert ein freier Fotograf einen Bildbeitrag, muss das reproduktionsfähige Foto mit mindestens 46,00 € vergütet werden.

Mindesthonorar-Empfehlung Deutschland

Reproduktionsfähiges Foto / Erstdruck: Von 27,50 € bis zu 75,50 €

In Deutschland ist die Vergütung des Bildes von der Auflage und der Größe des Fotos abhängig. Für ein Foto in einer Zeitung mit über 200.000 Auflagen und einer Größe von 4-spaltig und größer muss mindestens 75,50 € bezahlt werden. Mehr Infos zu den Vergütungsregeln Bild in Deutschland gibt es unter www.djv.de/startseite/info/beruf-betrieb/bildjournalisten/verguetungsregeln.html.

Tagessätze

  • Pressefotograf & Reportage                                                    250 € / Tag
  • Fotograf für redaktionelles Shoot/Magazin                            300 – 500 € / Tag
  • Hochzeitsfotograf                                                                     500 – 1000 € / Tag
  • Werbefotograf                                                                          700 – 1500 € / Tag

Alternativen: Vom Presse- zum Berufsfotografen

Seit 2013 ist in Österreich nicht mehr nur Pressefotograf und Fotodesigner ein freies Gewerbe, sondern auch der Berufsfotograf. Weder für das eine noch für das andere Gewerbe ist ein Befähigungsnachweis nötig. Wer sein Gewerbe in der Sparte „Pressefotograf und Fotodesigner“ hat, kann also – falls gewünscht – in die Sparte „Berufsfotograf“ wechseln. Auch wenn die Zugangsbeschränkung gefallen ist, besteht weiterhin ein Unterschied zwischen den Gewerben.

  • Fotodesigner und Pressefotografen dürfen:
    ausschließlich B2B arbeiten (also nur für Magazine, Unternehmen etc. und nicht für Privatpersonen),
  • kein Fotolabor betreiben,
  • keine Videofilme herstellen.

Wer sein Spektrum erweitern möchte, kann also das Gewerbe „Pressefotograf und Fotodesigner“ gegen das Gewerbe „Berufsfotograf“ eintauschen. Hier lohnt sich auch die Konsultation eines Steuerberaters, um zu erfahren, welche Variante die günstigere ist.